LIFE OPTIMAL 2012
Ein innovativer ansatz
Die Hauptziele

Projekt Life Optimal 2012

Das Hauptziel des Projektes LIFE OPTIMAL 2012 ist der Nachweis eines innovativen Ansatzes zur Verarbeitung von Gülle und Mist aus der Viehhaltung.

Verminderung der Luft-Emissionen, welche von intensiven Milchviehbetrieben herrühren, die eine geringe Flächenverfügbarkeit aufweisen
Herstellung von hochwertigen festen und flüssigen Düngern, welche in den umliegenden Gebieten Südtirols hauptsächlich im Obst- und Weinbau Verwendung finden
Erhaltung des Lebensstandards der teilnehmenden Landwirte. Sie müssen den Viehbestand nicht verringern, um die geltenden Umweltauflagen einhalten zu können
  • Reduzierung des Stickstoff-/Nitrat-Gehaltes pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche (mit hauptsächlicher Nutzung von Wiese und Weide): Da die Hälfte des Gärrestes in natürlichen Dünger verwandelt wird, welcher zur Düngung von Obst- und Weingütern verwendet wird, wird der beibehaltene Gehalt an Stickstoff/Nitrat, welcher auf den landwirtschaftlichen Feldern der Zone ausgebracht wird, halbiert. Dadurch wird den Landwirten geholfen die von der Nitratnorm 91/676/EU vorgegebenen Richtlinien einzuhalten, ohne eine Reduzierung des Viehbestandes vorzunehmen;
Die Zukunft

Gewünschte Ergebnisse

Durch die Realisierung dieses Projektes können die folgenden konkreten Ergebnisse erzielt werden.

Bezüglich der spezifischen Ziele:

  • Fehlerfreie Funktionsfähigkeit der Anlage aufgrund der demonstrativen Aktivitäten des Projektes;
  • Anstieg des Austausches an Information und Kenntnissen zwischen der Bevölkerung, den Landwirten, der öffentlichen Verwaltung und anderen Stakeholdern, die direkt oder indirekt mit dem Projekt in Verbindung stehen, in Bezug auf Umweltproblematiken, Reduzierung der Schadstoffemissionen und umweltkompatibler Systeme für die Verarbeitung von Mist und Gülle. Diese Resultate werden mit den geplanten Aktivitäten zur Kommunikation und Verbreitung erreicht.
Wie erreichen wir unsere Ziele

Aktivitäten

Um die oben genannten Ziele zu erreichen, wird ein umweltkompatibles System für die Verarbeitung der Gärreste aus einer traditionellen Biogasanlage eingesetzt. Die Anlage zur Herstellung von elektrischer Energie aus Mist und Gülle aus der Milchviehwirtschaft des Wipptals ist 2014 in Betrieb gegangen.

Die von der Anlage hergestellten Gärreste werden teilweise für die Düngung der Felder (mit hauptsächlicher Nutzung als Wiesen und Weiden) der am Projekt teilnehmenden Landwirte verwendet. Die anaerobe Gärung in der Anlage ermöglicht die Herstellung von fast geruchlosen Gärresten und den Gewinn von Biogas, welches für die Herstellung von elektrischer Energie verwendet wird. Allerdings kann dadurch die Umweltproblematik bezüglich der Emission von übermäßigen Mengen an Nährstoffkonzentraten und NH3, welche in den Gärresten vorhanden sind, nicht gelöst werden.

Die vorgeschlagene Lösung sieht den Anschluss einer Anlage zur Verarbeitung der Gärreste an die Biogasanlage mit folgenden Komponenten vor: schraubenförmiger Separator, Fliehkraftdekanter, Einheit zur Ultrafiltration, Einheit zur Umkehr-Osmose, Filter aus Zeolith, Strippingeinheit für das Ammoniak, Einheit zur Trocknung und zur Pelletierung.

Die Ergebnisse

Mittels dieses Systems werden zwei Produktarten erzeugt:

Fester Anteil, welcher mit dem Konzentrat angereichert wird, das aus der Ultrafiltration und der Umkehr-Osmose gewonnen wird, um damit ein Düngemittel herzustellen, wobei der Konzentrationsgehalt und das relative Verhältnis der Nährstoffgehalte der jeweiligen Kultur (Obst- und Weinbau) angepasst werden können.

Flüssiger Anteil, von einer Ammoniumsulfatlösung gebildet, welche durch das von der Strippingeinheit entstehende NH3 gewonnen wird.

Diese Produkte können in den Obst- und Weinbaugebieten des Landes Südtirol für die Düngung zur Anwendung kommen.

Die Übersicht

Allgemeiner Überblick über das Projekt LIFE OPTIMAL 2012

Etwa 25 000 Tonnen Festmist und 45 000 Tonnen Gülle werden mit selbstfahrenden Transportfahrzeugen auf den Höfen der Gesellschafter eingesammelt.

Die feste Phase aus der Separierung wird getrocknet, zerkleinert und zu Dünger pelletiert. Den Pellets zugesetzt werden weiterhin die Konzentrate aus der Umkehrosmose. Die Pellets stellen einen Mehrnährstoffdünger mit hohem Gehalt an organischer Masse dar und werden zur Düngung im Wein- und Obstbau verwendet.

Das gereinigte Wasser wird in den Eisack geleitet.

Die Technologie hinter unseren Produkten

So arbeitet die Anlage der Biogas Wipptal

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LIFE OPTIMAL 2012

Inhalte des Projekts

Einstellung und Betriebsführung der Anlage sowohl während des Projekts LIFE OPTIMAL 2012 als auch danach;

Erstellung eines „Globalen Bewertungsplans des Systems“ sowohl für die ökologischen als auch für die sozioökonomischen Aspekte mit dem Beitrag der Forschungsarbeiten der beiden Partneruniversitäten des Projekts (Turin und Bozen) und der Studien über die Auswirkungen des Einsatzes des Prototyps für die Ausbringung und den Einsatz der Düngemittel, die durch die Erstellung spezifischer Massenbilanzen (vor allem für den Parameter Stickstoff) sowie Gas- und Energiebilanzen durchgeführt werden; die Bewertung der Düngemittel wird hingegen durch Studienkampagnen mit Wachstumstests in Töpfen und auf dem Feld während signifikanter Zeiträume der Landwirtschaftssaison überwacht;

Präsentation der errichteten Anlage, Schulung der am Projekt teilnehmenden Landwirte in der Anwendung der hergestellten Düngemittel und Verbreitung der Ergebnisse durch Führungen, Veröffentlichung von Artikeln und Broschüren, Teilnahme an Messen und Fachkongressen, Erstellung einer dem Projekt gewidmeten Website sowie Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen LIFE-Projekten.

DAS PROJEKT

Beschreibung Tätigkeiten

3) Gas-, Massen- und Energiebilanzen des Gärrestaufbereitungssystems. Diese Aktivität, die von der Universität Turin durchgeführt wurde, hat die Wirksamkeit des Gärrestaufbereitungssystems in Bezug auf die Effizienz der Feststoffseparation und die wichtigsten physikalisch-chemischen Parameter nachgewiesen. Der erfasste Gesamtverbrauch an thermischer und elektrischer Energie (direkt und indirekt), ausgedrückt als Primärenergie, entsprach 28,6*10-3 Tep/t behandeltem Gärrest und 55,7*10-4 Tep/kg in den Pellets enthaltenem Stickstoff.

4) Herstellung des festen Düngemittels in Pellets mit der Bezeichnung biwi Bio-Pellets, dessen Registrierung unter der Nummer 0029096/20 im Düngemittelregister (Registro Nazionale dei Fertilizzanti USO Biologico) und die Entwicklung seiner Vermarktungsprodukte für den Verkauf an Privatpersonen, landwirtschaftliche Genossenschaften und verschiedene Vertriebsketten. Gemäß den im gesetzvertretenden Dekret Nr. 75/2010 genannten nationalen Düngemitteltypen wird biwi Bio-Pellets als organischer NP-Dünger eingestuft und ist für Obst- und Gemüsekulturen oder für die Blumenkultur geeignet;

5) Von der Universität Bozen durchgeführte Wachstumstests von Topfpflanzen (Mais, Gurke, Wiese, Erdbeere) und am Feld (Weinberg), die auf einen positiven Effekt (Zunahme der oberirdischen Biomasse) insbesondere bei Mais und Gurke hinweisen;

6) Druck und Verbreitung des „biwi Bio-Pellets -Benutzerhandbuchs“, das Dosierungsanweisungen je nach Kulturgattung, Gehalt an organischen Substanzen im Boden und Anwendungszeitraum enthält;

7) Probeentnahmen zur Kontrolle der Qualität des gereinigten und in den in der Nähe der Biogasanlage Wipptal fließenden Oberflächenwasserkörper (Eisack) eingeleiteten Wassers, mit kontinuierlicher Überwachung der eingeleiteten Durchflussmenge, des pH-Wertes, der Leitfähigkeit und des Ammoniumstickstoffs, sowie die Umsetzung des gesamten automatischen Managementsystems der Gülle, vom Eingang in die Anlage mittels elektronischer Wiegung bis zur Rückkehr auf das Feld mittels erneuter Wiegung und Überwachung der Ausbringung.

8) Gesamtbewertung des Gärrestaufbereitungssystems.

Die Resultate

Was wir erreicht haben

Die von der Fakultät für Land-, Forst- und Ernährungswissenschaften (DISAFA) der Universität Turin durchgeführten Überprüfungen haben gezeigt, dass die Umsetzung der vorgeschlagenen technischen Lösungen Folgendes ermöglicht hat:

Was danach geschah

After LIFE Plan

Das Projekt LIFE OPTIMAL 2012 wurde 2021 abgeschlossen. Trotzdem fühlen wir uns an die Überwachungs- und Kommunikationsaktivitäten gebunden und nehmen unsere Aufgabe als Repräsentant des Life-Programms der EU verantwortungsvoll wahr.

Die Ziele des von der EU im Rahmen des LIFE+-Programms unterstützten Projekts waren:

  • Einführung eines umweltverträglichen Systems für die Behandlung von Mist und Gülle aus einer Anaeroben Vergärungsanlage
  • Verringerung der Stickstoff-/Nitratbelastung pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche
  • Verringerung der Treibhausgasemissionen durch den Ersatz von Industriedünger durch organisch mineralischen Dünger
  • Verringerung der Ammoniakemissionen.
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